Treffpunkt Rodensteiner
Baumaßnahme:
Sanierung & Umnutzung des
Treffpunkts Rodensteiner im ST Neustadt
Ausführungszeitraum: 2019-2025
Fördermittel:
Investitionspakt Soziale Integration im Quartier mit Bundes- und Landesmitteln
in Höhe von 1,75 Mio. Euro
Gesamtkosten: 3,1 Mio. Euro
Foto: Kommune
Projektgeschichte
Nachdem die Stadt Breuberg 2012 das Areal Rodensteiner erworben hatte, entschloss sich die Kommune 2019, das ehem. Hotel Rodensteiner aufgrund der schlechten Bausubstanz abzureißen. Mit Hilfe der Förderung aus Mitteln der Hessenkasse erfolgte der Abriss schließlich 2020. Parallel liefen die Planungen zum Neubau einer Kindertagesstätte aufgrund des gestiegenen Betreuungsbedarfes.
Luftansicht Areal Rodensteiner: Architekt grüningerarchitekten I BDA
Auf der Suche nach einer geeigneten Nutzung für das Gebäude des „Alten Rodensteiners“ formulierte die Stadt Breuberg 2019 gemeinsam mit den Jugendwerkstätten Odenwald e.V. (JWO) einen Fördermittelantrag, der auf das Vorantreiben der Stadtentwicklung in Neustadt ausgerichtet war und einen Zuschlag bei dem Förderprogramm Investitionspakt Soziale Integration im Quartier erhielt. Ein großer Erfolg, denn das ursprünglich geplante Gesamtvolumen der Maßnahme betrug 1,945 Mio. Euro und ist mit 90 Prozent durch Bundes- und Landesmittel gefördert. Die Sanierungs- und Umnutzungsmaßnahme wurde inzwischen durch weitere Nutzungsbereiche erweitert, wodurch die Gesamtkosten der Maßnahme höher liegen.
Projektbeschreibung
Das Gebäude soll künftig als soziokulturelle Begegnungsstätte dienen. Der „Rodensteiner“ ist durch seine signifikante historische Verwurzelung mit dem Stadtteil und der Identität zahlreicher BewohnerInnen ein idealer Ausgangspunkt für die Schaffung eines belebten Zentrums. Ziel ist es, den historischen Stadtkern zu stärken und zu beleben.
Das Gebäude benötigt umfassende Sanierungsmaßnahmen:
Bilder nach erfolgter Schadstoffsanierung und Abschluss der Entkernungsarbeiten, Fotos: Kommune
Das Gebäude wird umfassend saniert, umstrukturiert und auf den neusten Stand der Technik gebracht. Ein neues Dach, die statische Ertüchtigung der Decken sowie die Öffnung der ehemaligen Tordurchfahrt sind die großen Herausforderungen bei der Sanierung des Altbestandgebäudes. Defizite in den Bereichen Brandschutz und Barrierefreiheit werden behoben und ertüchtigt. Ein neuer Erschließungsturm im Hof sichert den zweiten baulichen Rettungsweg ab und integriert einen Aufzug zur barrierefreien Erschließung aller Geschosse. Dieser steht als ergänzendes Element bewusst abgerückt vom Gebäude, um eine klare Trennung zwischen historischem Bestand und Neuem sichtbar zu machen.
Ansichten & Schnitte: Architekt grüningerarchitekten I BDA, Darmstadt
Das Gebäude ist ein prägender Teil des Straßen- und Stadtbildes und wird als erhaltenswert und historisch bedeutsam eingestuft, wodurch bereits in der frühen Planungsphase die Abstimmungen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie der Landesdenkmalpflege erfolgten. Vor allem die straßenzugewandte Fassade ist hierbei von besonderer Bedeutung, da diese den historischen Charakter ausmacht. Das Gebäude steht unter Ensembleschutz.
Bei der Sanierung der Fassade müssen außerdem die Belange des Artenschutzes berücksichtigt werden, wofür eine ökologische Baubegleitung schon in den Planungsprozess einbezogen wurde und die Sanierungsmaßnahmen begleitet.
Spätere Nutzungsbereiche & Gebäudeaufteilung
Mit der Wiederöffnung der historischen Tordurchfahrt wird ein direkter Zugang von der Wertheimer Straße zum Gebäude bzw. Grundstück ermöglicht. Zusätzlich wird im Bereich der Tordurchfahrt ein kleiner Stadtteilladen verortet, welcher einerseits der lokalen Grundversorgung dient und andererseits als Ort zum kurzen Verweilen und Zusammentreffen einlädt. Hier soll später eine minimale Auswahl an Grundversorgungslebensmitteln und einem Mini-Café angeboten werden.
Neben den Projektbüros der JWO findet im Erdgeschoss ein Veranstaltungssaal Platz, welcher individuell für städtische, private und Vereinsveranstaltungen genutzt werden kann.
Im ersten Obergeschoss werden zwei Gruppenräume, Rückzugsraum und Küche eingerichtet, die den Kindern und Jugendlichen mit einem Jugendtreff Ort zum Aufenthalt, Austausch und Gruppenaktivitäten bieten.
Im zweiten Obergeschoss wird die Geschäftsstelle der JWO mit Büros untergebracht.
Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Stadt Breuberg. Die neu entstehenden Räumlichkeiten werden sowohl von der Stadt Breuberg, der Jugendpflege, als auch den Jugendwerkstätten Odenwald e.V. als Betreiber genutzt.
Zukünftig soll von der Wertheimer Straße aus lediglich eine fußläufige Erschließung erfolgen. Eine Zufahrt für PKW bleibt über die Zufahrtsstraße „An der Bleiche“ erhalten.
Skizze der verschiedenen Nutzungsbereiche
Baubeginn
In den letzten Wochen wurde das Gebäude bereits eingerüstet und die Baustraße im rückwärtigen Bereich eingerichtet.
In dieser Woche gab es den Startschuss für die Bauphase: Der Zimmermann positionierte den Kran und legte mit der Baustelleneinrichtung den Grundstein für den Rückbau des Dachstuhls. In Kürze wird das Dach abgedeckt und entfernt, die Natursteingiebelwand in Richtung des Wachthäuschens abgestützt und schließlich die obere Geschossdecke entfernt. Hand in Hand mit den Zimmermannsarbeiten erfolgen die ersten Rohbauarbeiten: Der Ringanker für den neuen Dachstuhl wird gesetzt.
Fotos: Kommune
Terminschiene
Die Ausführungsplanung befindet sich derzeit in den letzten Zügen, die Ausschreibungen und Vergaben der ersten Gewerke sind erfolgt (siehe Baubeginn). Die weiteren Gewerke werden im Laufe des Jahres ausgeschrieben, sodass die Arbeiten auf der Baustelle ineinandergreifen.
Aufgrund des engen verbleibenden Zeitfensters für die Umsetzung des Projektes ist hier ein sehr gut geplanter und nahezu reibungsloser Bauablauf erforderlich. Das Projektteam arbeitet mit Hochdruck daran, dass die Fördermittel rechtzeitig innerhalb der vorgegebenen Fristen 2025 spätestens abgerufen werden können und kein Fördermittelverlust droht.
Ansprechpartner für das Projekt im Rathaus sind Jennifer Martinetti, 06163/709-13, martinetti@breuberg.de , und Maike Schlichting, 06163/709-42, schlichting@breuberg.de .
Über weitere Meilensteine des Projektes sowie den Baufortschritt informieren wir Sie zu gegebener Zeit an dieser Stelle.
(Info-Seite im Breuberger Stadtanzeiger am 19.01.2024)