Breuberg-Bund e.V.
Ein bisher unbekannter Adelssitz in Neustadt – Fasnachtsbrauch im Odenwald – Erdrutsch nach Unwetter verschüttet 1817 ein Haus in Wald-Michelbach
Heft 1 des 72 Jahrgangs der von Breuberg-Bund herausgegebenen. Zeitschrift „Der Odenwald“ enthält wieder eine Reihe interessanter Themen. Eingeleitet wird diese neue Ausgabe von Dr. Winfried Mogge mit dem Beitrag „Ritter Hans Walhart zu Neustadt (um 1510-1579): Gutsherr, Amtmann, Kriegsunternehmer“. „Rittmeister in kaiserlischen Diensten“ und „Kriegsobrist“ heißt es in Urkunden, der Kaiser Karl V. und Maximilian II. Seine Herkunft ist unbekannt, sein Beruf war Rittmeister, selbstständiger Kriegsunternehmer, der von Kaiser Karl V. in den adeligen Ritterstand, erhoben und mit allerlei Privilegien ausgestattet wurde. Als Kriegsunternehmer wurden die Truppen, durchweg Reitertruppen, von ihm selbst beschafft und ausgebildet und den Kriegsherren gegen entsprechende Bezahlung zur Verfügung gestellt.
Auf diese Weise kommandierte er eine oder mehrere Schwadrone, d. h. 100 bis 600, einmal auch 800, berittene Krieger auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen der Habsburger in Ungarn und in Frankreich, später in den spanischen Niederlanden und in der Provinz Holland.
Die genaue Lage seines Edelmannssitzes „am Wassergraben gelegen, dazu ein Steg oder aufziehende Brücke hinten über den Wassergraben in solche Behausung“, wie der Rittmeister in einem Güterverzeichnis schreibt, ist südlich des ältesten Neustädter Siedlungskernes auf dem schmalen Areal zwischen Stadtmauer und Mümling anzunehmen, lässt sich aber nicht mehr feststellen.
Im nachfolgenden Artikel schreibt Thomas Maul über „Fasnachtsbrauch im Odenwald – Erkenntnisse aus den Dorfältestenbefragungen von Dr. Heinrich Winter“. In der Zeit zwischen 1938 und 1944 gab es in Südhessen Befragungen älterer Mitbürger zu Brauchereignissen im Jahreslauf. Der Heppenheimer Dozent für Bauingenieurwesen und Brauchtumsforscher Dr. Heinrich Winter erforschte mit einem Fragenkatalog, dessen Fragen von Januar bis Weihnachten reichten, den Alltag und die Gebräuche der Odenwälder Bevölkerung. Der vorliegende Beitrag bietet eine kleine Zusammenfassung der Befragungen, die sich auf das Odenwälder Fasnachtsbrauchtum beziehen.
Die weiteren Beiträge sind: Willi Weinkauf, „Eine „Ruhe“ am Breuberger Weg bei Kleestadt (Krs. Darmstadt-Dieburg); Das 1905 gegründete Heimatmuseum Niedernhausen (hist. Foto) und ein Lesefund von 1817: „Erdrutsch nach Unwetter verschüttet Haus in Wald-Michelbach“. Buchhinweise und Tagungstermine beschließen das 1. Heft des 72. Jahrganges der Zeitschrift „Der Odenwald“.
Es kann über die Geschäftsstelle des Breuberg-Bundes, Ernst-Ludwig-Straße 2-4 in 64747 Breuberg oder den Buchhandel sowie über das Internet unter www.Breuberg-Bund.de, wo auch weitere Informationen zu bekommen sind, für 5.- Euro bezogen werden.